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398 Route 62. SFAX. Hafen. liegt an dem seichten Nordrande des Golfes von Gabes, neben den
Kerkenna-Bänken und gegenüber den Kerkenna-Inseln (S. 424).
Ein großer Teil der Eingeborenen wohnt außerhalb der Stadt in
kleinen Landhäusern inmitten des Kranzes prächtiger Obstgärten,
welche Sfax in einem Umkreis von 15km umgeben. Hinter den Gärten
beginnt die gleichfalls künstlich bewässerte Olivenzone (200ha mit
3 Mill. Bäumen), größtenteils im Gebiet der nach der Familie Siala
genannten, jetzt dem Staat gehörigen Terres Sialines, deren Anbau
der seit den Arabereinfällen verödeten Gegend zu neuem Wohl-
stande
verholfen hat. Neben der Ausfuhr des Olivenöls, der Mandeln,
Feigen und Gemüse seines Hinterlandes, der Datteln des Djerid
(S. 404), des Halfas der Steppen, das auf den Kerkenna-Inseln zu
Tauwerk verarbeitet wird, verdankt Sfax seinen raschen Aufschwung
vor allem den Phosphaten von Metlaoui (S. 403). Wichtig ist es
außerdem als Fischmarkt, sowie als Stapelplatz für die Schwämme
des Golfes, besonders von den Kerkenna-Bänken; die Schwamm-
fischerei
wird, im Wetteifer mit den Kerkenna-Insulaner, von
Griechen, Maltesern und Sizilianern ausgeübt.

Sfax, im Altertum als Taparura einer der unbedeutendsten Hafen-
orte
am Golf von Gabes, tritt geschichtlich nur wenig hervor. In der
ersten Hälfte des XII. Jahrhunderts fiel es mit Mehdia (S. 386) in die
Hände der Normannen (S. 337), 1539 wurde es vorübergehend von den
Spaniern erobert, die sich auch auf den Kerkenna-Inseln festgesetzt hatten.
Große Vorteile brachte seinem Hafen die Besetzung Algeriens durch die
Franzosen, da die Karawanen aus dem Sudan sich nunmehr Sfax, Gabes
(S. 407) und Tripolis (S. 427) zuwandten. Erst 1832 wurde vor dem Seetor
(Bâb Diwan) die erste Ansiedelung christlicher Kaufleute gestattet. Bei
dem Einmarsch der Franzosen im J. 1881 war Sfax neben Kairouan das
Feldlager der kampflustigen Nomadenstamme Mittel- und Südtunesiens.
Ihre unfreiwillige Auflehnung gegen die Franzosen mußte die Stadt mit
einem Bombardement und einer Kriegsentschädigung von 15 Mill. fr. büßen.
Die Kriegsschäden und der Rückgang des Handelsverkehrs mit Innerafrika
haben seitdem durch den Gewerbfleiß der Einwohner, die Kolonisation des
Hinterlandes und die Hafenbauten (1895-97) einen Ausgleich gefunden.

Von der offenen Reede am Ausgang der Kerkenna-Durchfahrt,
wo früher alle größeren Seeschiffe vor Anker gehen mußten, führt
jetzt der 2700m lange, 22m breite Hafenkanal zu dem 10ha großen
Handelshafen (Bassin; Pl. D E 4); nebenan ein Torpedoboot-
Hafen
(Bassin des Torpilleurs; Pl. C D 4). Auf dem 450m l. Kai an
der Stadtseite liegen das Zollamt und zwei große Warenschuppen;
auf dem NO.-Kai sind die Speicher der Phosphateisenbahn (Um-
ladung
mittels einer langen Muldenleitung). Ein Seitenkanal (Chenal
pour petits bateaux) verbindet den Haupthafen mit dem kleinen
Fischerhafen (Darse; Pl. B 4).

Auf den Schlammbänken zwischen dem neuen Hafen und dem
alten Hafenkai (jetzt Boulevard de France, S. 399) ist durch Auf-
schüttung
ein ca. 20ha großes Baugelände geschaffen worden. Von
den geradlinigen, allzu sonnigen Straßenzügen der hier geplanten
Neustadt sind erst einige bescheidene Ansätze wahrnehmbar. Auf
der Grenze zwischen dieser Neustadt und der seit 1832 entstandenen